Digitale Erlebnisse für Museen und Städte
Immer öfter verlassen Museen ihre kontextfreien weißen Wände und begeben sich dahin, wo das Leben stattfindet – mitten in die Stadt. Anhand dreier Projekte zeigen wir, wie digitale Technologien diesen Schritt begleiten und bereichern.
1. Freiluftgalerie für AR-Kunst im Herzen Wiens
Wenn die Stadt selbst zum Ausstellungsraum wird, braucht es kein Museum mehr. Mit Vdonaukanal wurde der öffentliche Raum Wiens im Frühjahr 2024 zum digitalen Museum: Über eine App lassen sich entlang des Donaukanals virtuelle Kunstwerke zeitgenössischer Künstler entdecken – eingebettet in die reale Kulisse der Großstadt.
Die App verbindet GPS-basierte Kartennavigation mit Augmented Reality Kunstwerken, die entlang des Wiener Donaukanals besucht werden können und macht die urbane Umgebung zum erweiterten Ausstellungsraum. Im Mai 2025 wurde die zweite Edition von Vdonaukanal rund um den Wiener Karlsplatz und die Kunsthalle Wien veröffentlicht. Eine dritte Edition folgt im Spätsommer.
Hier gehts zum Download der App.
2. Interaktive Städtetour für Jung und Alt
Wie erzählt man die Historie einer Stadt abseits eines herkömmlichen Stadtmuseums? Am besten modern und kind- und familienfreundlich? Ganz einfach: Man schickt eine Zeitreisende los.
Mit der App „Maxi und die Zeitmaschine“ entdecken junge Nutzer*innen (und ihre Eltern) die Stadtgeschichte von Wiener Neustadt auf unterhaltsame Weise. Maxi führt durch verschiedene Stationen der Stadt, erzählt Anekdoten, stellt Fragen und lädt zum interaktiven Erleben ein. Ob alte Stadtmauern, historische Persönlichkeiten oder spannende Geschichten aus der Vergangenheit – hier wird Wissensvermittlung zur spielerischen Stadterfahrung. Die App, die wir gemeinsam mit dem Museum St. Peter an der Sperr und dem Verlag ASAGAN entwickelt haben zeigt, wie Storytelling, Gamification und Technologie zu einem breit zugänglichen Bildungsangebot verschmelzen können – ganz ohne Museumsticket.
Hier gehts zum Download der App.
3. mëander: KI-gestützte App für dynamische, auditive Stadtrundgänge
Gemeinsam mit extraplan in Wien entwickeln wir mëander – eine innovative App für KI-generierte, dynamische Stadtrundgänge. Statt starrer Inhalte auf festgelegten Routen entstehen individuelle Hörerlebnisse, die sich flexibel an Bewegung und Tempo der Nutzer*innen anpassen.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz garantiert dabei nicht Beliebigkeit, sondern Qualität: Alle Inhalte sind kuratiert, geprüft und bieten fundierte Geschichten, die weit über generische Audioguides hinausgehen. Ob in der Stadt, im Museum oder im Naturpark – mëander macht jeden Ort zu einem immersiven, auditiven Erlebnis.
Digitale Erlebnisse für Städte und Museen sind relevant
Ob interaktive Stadterlebnisse mit Augmented Reality, digitale Stadtführungen oder neue Wege der Kulturvermittlung – zwischen historischen Fassaden, moderner Architektur und belebten Plätzen entsteht durch digitale Technologien ein „Museum ohne Mauern“.
Digitale Angebote bringen museale Inhalte ins Stadtbild. Damit werden Kunst und Kultur niederschwellig, ortsunabhängig und zielgruppengerecht erlebbar. Besonders Stadtmuseen profitieren: Sie nutzen ihre Umgebung als erweiterte Ausstellungsfläche und schaffen so innovative, digitale Kulturerlebnisse im öffentlichen Raum. Das steigert nicht nur Relevanz, sondern stärkt auch die kulturelle Sichtbarkeit von Städten.
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